Kraftsport im Alter – meine persönliche Eskalation

Oder sollte ich besser sagen, meine persönliche Apokalypse ? Ich trainiere ja seit knapp 4 Jahren, immer mal wieder unterbrochen von Krankheiten und vor allem Lustlosigkeit. Lustlosigkeit, weil mich die für mich Trainingspläne wenig forderten und mir auch keinerlei Fortschritt beim Muskelaufbau und gleichzeitiger Fettreduktion brachten. Ich hatte zwar durch einseitige Ernährung, Reis und Hähnchen mit ein wenig Gemüse auch mal 8 Kg abgenommen, sah aber immer noch wie ein fetter Tanzbär aus. Muskeln wollten einfach nicht wachsen. So bin ich dann lieber Motorrad gefahren statt zu trainieren. Dann Corona und was damit zusammenhängt – wie ich woanders schon schrieb kamen zum Jahreswechsel 138 Kg auf die Waage.

Körperdaten 22.03.2022
Körperdaten 22.03.2022

Motorrad fahre ich immer noch gerne, aber ich habe auch wieder Freude am Kraftsport. Ich habe die alten Trainingspläne entsorgt und mich dafür entschieden meinem Kopf zu folgen. Also nicht mehr das Alte Herren Training, sondern es nochmal richtig krachen lassen.  Schwer trainieren, vernünftig ernähren und vor allem alles tracken.  Unter schwer  trainieren verstehe ich, bis an meine Leistungsgrenze zu gehen.  Mein alter Trainer hat mir gesagt „nicht länger als eine Stunde, mehr bringt nix“. Bullshit wie ich mittlerweile festgestellt habe.  Ich trainiere im Regelfall ca. 2 Stunden und mache vorher noch möglichst 30 Min. Cardio.  Und bei den Gewichten nehme ich soviel, das ich 3 – 4 Sätze a 10 – 12 Widerholungen gerade so schaffe.  Nicht mit wenig Gewicht schön 3 Sätze a 12 Wiederholungen, die mir zwar Bewegung verschaffen, mich aber überhaupt nicht belasten.

Meinen Trainingsplan habe ich innerhalb eines Monats selbst erstellt und ihn dann einem erfahrenen Trainer vorgelegt. Mir ging es da vorwiegend um eine sinnvolle Optimierung. Wir haben dann in 2 Sitzungen einige Übungen bzw. Geräte ausgetauscht, andere Übungen soweit optimiert das ich in beiden Trainingsplänen einen optimalen Trainingseffekt erreiche.  Die Schulterpresse haben wir durch Training an der Multipresse ersetzt, da dies meiner Schulterverletzung besser bekommt.

Gestern musste ich mein Pläne leicht ändern und die Belastung etwas reduzieren, auf ein Armtraining habe ich komplett verzichtet. Mein rechter Oberarm, bzw. die Muskeln und Sehnen zicken etwas rum Bei der geringsten Belastung des Trizeps wird ein stechender, nicht genau zu lokalisierender Schmerz verursacht. Das ist schon etwas ungewöhnlich für mich, da ich normalerweise recht unempfindlich bin. Ich denke das ich den Arm einfach etwas überlastet habe, da ich in den letzten Trainingstagen gerade das Armtraining stark forciert hatte. Da aber die Arme eh immer als letztes drankommen, hab ich die geplanten Bizeps und Trizepsübungen einfach ausgelassen.

Leider klappt der Muskelaufbau nicht ganz so wie geplant, meine Körperfett Waage zeigt mir zwar insgesamt einen guten Abnehmerfolg, leider sind da aber auch die Muskeln beteiligt. Ich werde daher den Proteinanteil in meiner Nahrungszufuhr nocheinmal erhöhen und das Defizit nicht ganz so stark zu fahren. Hatte in den letzten Tagen bis zu 1000 Kalorien Defizit. Das scheint mir gerade etwas zuviel zu sein.

Nach fast 3 Monaten kann ich als Zwischenbilanz feststellen, das mir der „richtige“ Kraftsport doch mehr Spass macht als ich dachte, mein Kopf auch immer noch viel will aber mein Körper ab und an einfach nicht so will wie ich. Und es wird Zeit, das auch mein Boxsack wieder zum Einsatz kommen kann, meine Schnellkraft lässt auch bisserl nach.

 

Kraftsport im Alter – was geht da noch ?

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