Wie kommt man zu so einem Blog Namen ?

Ich will es hier mal erzählen….

Kapitel 1

Ersteinmal zu mir, einem alten dicken Mann mit großer Vorliebe fürs Essen und Motorräder. Ich bin Baujahr 1959 und werde im Sommer 63 Jahre alt. Mit den Jahren hab ich 138kg Lebendgewicht erreicht (Stand Anfang Januar 2022) . Bin also mit 191cm Körperhöhe definitiv zu klein für mein Gewicht. Als ich nach der Lockdown Schließung der Fitness Studios das erste mal wieder im Gym war und mich dort gewogen hab, war es wie ein Schlag ins Gesicht, 138kg zeigte die Waage. Im Sommer vor dem Lockdown waren es noch 133kg. Meine Waage zuhause zeigte zu diesem Zeitpunkt noch 135,5kg an.

Zeitsprung 6 Jahre zurück, Ostern 2016. Am Ostersonntag dieses Jahres erlitt meine Frau einen Schlaganfall, der nur deshalb keine langfristigen Schäden hinterließ, weil er von unserer jüngsten Tochter die noch im Medizinstudium war , sofort erkannt wurde.  Dieser Vorfall und auch die Behandlung sowie die langwierige Reha ließen mich umdenken. Es kam der Gedanke auf, das Arbeit nicht alles ist. Das man ab einem gewissen Alter auch mal an sich denken sollte.

Zeisprung noch weiter zurück :Ich habe seit meinem 14. Lebensjahr immer gearbeitet. Erst in den Ferien und der Freizeit als Bauhelfer und im Landschaftsbau, dann die Ausbildung zum Meß-und Regelmechaniker. Nach der Lehre dann als Fernsehtechniker gejobbt , dann als Zeitsoldat  zum Bund. Nachdem meine Dienstzeit abrupt und unerwartet endete wegen meiner bei einem Motorradunfall beschädigten und nach einer Operation verpfuschten Schulter, wieder jobben. Diesmal bei einer Zeitarbeitsfirma. Dann durch Zufall in einer Werkzeugschleiferei Arbeit gefunden, nach 2 Jahren war ich da Geschäftsführer und Mitinhaber.

Die Firma entwickelte sich wir wurden eine der größten Schleifereien NRWs und dann… dann kam der Strukturwandel. Ruhrkohle, die Stahlindustrie, das damit verbunde Handwerk. Was in 100 Jahren aufgebaut wurde, war innerhalb weniger Jahre zerstört, abgebaut – einfach weg. Und damit auch unsere Geschäftsgrundlage. Aber man will es ja nicht wahrhaben, es muß ja weitergehen. So haben wir nach neuen Geschäftsfeldern gesucht und im RC Modellbau eines gefunden das uns interessant erschien. So wurde unter dem Mantel der GMbH noch ein Modellbaugeschäft eröffnet, das sich nach dem Einstieg meines Bruders auch erstmal gut entwickelte. Die Arbeit aber leider auch, 14 – 16 StundenTage wurden normal. Nachdem wir als Modellbauprofi auch Messen und Flugtage mit unserer Anwesenheit beglückten, waren dann auch noch 30 Wochenenden im Jahr weg. Und dann, ihr ahnt es…. die Chinesische Welle überrollte den Modellbau. Preiskämpfe wurden ruinös, unseren Lieferanten ging es immer schlechter und auch wir waren 2007 am Ende. Insolvenz, einfach so…. weil das Finanzamt auf Zahlungen bestand die sich im Nachhinein als haltlos herausstellten. Mein Gewicht war damals so 110kg mit Bauchansatz.

Aber, es gab ja etwas was ich konnte – arbeiten. Drei Tage nach dem Gang zum Amtsgericht begann ich den Online Shop meiner Frau von Grund auf neu zu strukturieren, wieder 16 Stunden täglich arbeiten, aber diesmal ohne Bewegung und schlechtem Essen. Aus Zeit und Kostengründen gabs Dosensuppen von Lidl. Schmecken scheiße, aber machen satt und leider auch fett. Und das ging bis dann immer weiter, Der erste Shop lief, ich machte mich auf drängen ehemaliger Mitarbeiter wieder im Modellbau selbständig und hatte kurz danach wieder 3 Onlineshops. RBH-Helishop, Heli4you und den Deutschen Panzershop. Und zwischendurch lernte ich noch SEO und Shopbetreuung.  Da ist man schonmal morgens um 2 ins Büro gefahren um irgendwelche Schweinereien auszuhecken. Nachdem meine Mitarbeiter dann entdeckten, das die Arbeit immer mehr wurde, waren sie dann ratzfatz weg und ich stand alleine im Laden und dem zwischendurch noch eröffneten Fotostudio. Shit happens, aber man kann ja mehr arbeiten … und immer fetter werden.

2013 hatte ich dann den Kaffee entgültig auf, als mir ein seeehr unhöflicher Kunde quer kam und mich im Laden beschimpfte. Hab ihn und seinen Hubschrauber dann kurzerhand rausgeworfen, im wahrsten Sinne, Danach hab ich den Laden abgeschlossen, den Mietvertrag gekündigt und nur noch Versand gemacht. Als mich die Nachricht ereilte , das etliche meiner Lieferanten in Insolvenz gingen, Namen wie Graupner, Robbe, Simprop oder Kyosho Deutschland waren einfach nicht mehr da, entschloss ich mich wieder einer anständigen Arbeit nachzugehen . Da ich ja noch 2 Shops hatte , kam es mir gut zu passe das ich eine Halbtagsstelle als SEO, Bildbearbeiter und Produktoptimierer angeboten bekam. Für diesen Arbeitgeber bin ich auch heute noch tätig.

Die Helishops wurden dann irgendwann beerdigt, seit 2015 betreibe ich nur noch einen Onlineshop. Da ich seit 2011 statt zu rauchen dampfe, und ich Interesse hatte noch einmal etwas neues aufzubauen wurde der Gut-Dampfen E-Zigarettenshop gegründet. Und auch heute sind 12-14 Std Arbeitstage keine Seltenheit.

Hier will ich für heute ersteinmal schließen, es ist 23.15 an einem Donnerstag abend, und morgen früh um sitze ich schon wieder im Büro in Dortmund.

Bevor ich aber Feierabend mache , muss ich hier noch meinen Dank an meine Frau ausprechen mit der ich jetzt 40 Jahre zusammen bin und die mich bei jedem Scheiß den ich jemals angefangen habe ohne Wenn und Aber unterstützt hat. Mein Schatz , ich liebe Dich !

will be continued……